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Die Aufnahmen sind alle ab dem 31.05.2003 entstanden, denn an diesem Tag bekam ich meine kleinen Hierodulas. Ich hatte anfangs 5 Stück, von denen mir eine schon nach ca. 1 Woche einging. Eine weitere ging mir an Häutungsschwierigkeiten zugrunde, aber erst nach knapp 2 Monaten ( 21.07.). Woran es lag, kann ich nicht genau sagen, an Luftfeuchtigkeit und Platz fehlte es nicht. Spätestens nach drei Wochen ( ca. 18.6. ) ging ich zur Einzelhaltung über, weil man die Einzeltiere viel besser kontrollieren kann, den Zeitpunkt der Häutungen besser bestimmen kann, und folglich auch weiss, wann die Tiere ihre Ruhe brauchen, man also auch keine Futtertiere ins Terrarium geben sollte. Man lernt so auch schneller, ihr Verhalten zu interpretieren. Natürlich könnte man sie auch gemeinschaftlich aufziehen, allerdings könnte es zu mehr Ausfällen kommen: durch Kannibalismus und noch mehr Häutungsschwierigkeiten. So können bestimmte Futtertiere ( Heimchen, Wanderheuschrecken ) durchaus sich häutende Gottesanbeterinnen anfallen, verletzen und sogar töten. Diese sind dann nämlich völlig wehrlos. Ich beobachtete z.B., wie ein Heimchen eine Terfly ( Stubenfliege ) im Terrarium ansprang, erbeutete und auffrass. Auch sprang ein Heimchen die Gottesanbeterin an, die später eine Fehlhäutung hatte. Ich griff zwar dieses Mal sofort ein, aber man kann ja nicht rund um die Uhr da sein. Vielleicht war dieser Stress der Auslöser der Fehlhäutung oder sie wurde wirklich verletzt. Bei Gemeinschaftshaltung läßt sich so etwas kaum vermeiden, da ja ständig Futtertiere im Terrarium sind. Und die Häutungsintervalle der Gottesanbeterinnen sind ziemlich verschieden.

Aber jetzt - 12.08.2003 - haben sich bereits 2 zur Imago gehäutet- ein Weibchen und ein Männchen. Einem Männchen steht das noch bevor.

Evtl. setze ich danach die beiden Männchen wieder in ein Terrarium- sie sollen untereinander nicht agressiv sein. Das Weibchen bleibt solo bis zum ersten Paarungsversuch. Bis dahin sind es aber noch ein paar Wochen.

Nachtrag ( 26.09.2003) :

Mittlerweile habe ich meine Hierodula Membranacea-Dame mit einem Herrn meiner Wahl verpaart. Eine Woche danach legte sie auch tatsächlich die erste Oothek ab. Entgegen meiner früheren Pläne halte ich alle drei noch separat. Bin mal gespannt, ob, wann, und wieviele Babies schlüpfen.

Zur Aufnahmetechnik:

Kamera: Digitalkamera MUSTEK MDC 3000  ( AF 7.1mm / Objektiv 1:2.8 / 3.1 Megapixel )

Die Aufnahmen wurden mit 2fach Digitalzoom, Stativ und Selbstauslöser gemacht. Die Standardbelichtungszeit wurde meist etwas ( um 1-2 Stufen ) verringert, da die Tiere in der Regel gut mit starkem Kunstlicht ausgeleuchtet sind. Der Weißabgleich der Kamera wurde auf Kunstlicht ( =Tungsten ? ) eingestellt. Nachbearbeitung ( teilweise ) mit PSPro 5.

Ab Anfang Dezember 2003 benutzte ich meine neue Kamera, eine Nikon-Coolpix 4500.

Alle Angaben ohne Gewähr! Alle Inhalte Copyright © by Bernhard Röck 11.08.2003



( Zum Betrachten der Bilder in größerem Maßstab einfach anklicken )

Die Stadien von Häutung zu Häutung werden als L1 - Lx durchnummeriert.

Die hier gezeigten Tiere sind alle Exemplare der Art Hierodula Membranacea.

Diese Galerie schildert die Entwicklung meiner Hierodulas.










02. Juni: rechts eine Fruchtfliege ca. 2mm groß / Mantide ca. 1,5cm

vermutl. L2 oder L3 / kurz nach ihrer Ankunft 31.05.2003










23. Juni: ca L4











24. Juni: wieder gewachsen / ca. L4/L5










26. Juni: sie fressen außer Fruchtfliegen natürlich auch schon Stubenfliegen u. Fleischfliegen/ ca. L5










27. Juni: ca. L4










27. Juni: ca. L5










27. Juni: ca. L5










27. Juni: ca. L5










03. Juli: ca. L5










09. Juli:  ca. L6










10. Juli: ca. L6










11. Juli: ca. L6










19. Juli: ein Weibchen, ca. L8, ca. 5 cm lang ( man erkennt deutlich die Flügelansätze )

Erst ab hier etwa war ich mir mit den Geschlechtern einigermaßen sicher.










30. Juli: ca. L9, subadult










30. Juli: ca. L9, subadult










31. Juli: ein Männchen, ca. L9, subadult, über 5cm lang

( das Thermo-/Hygrometer ist exakt 5cm breit /

man erkennt noch deutlicher die Flügelansätze )









10. August: ein Männchen, kurz nach der Imaginalhäutung. Es ist jetzt adult oder eine "Imago".  Es hat 2 schöne Flügelpaare und misst stattliche 8cm. Leider kein gutes Bild, ich wollte ihn nach der Anstrengung aber nicht stressen. Nach ihm vollzogen auch das Weibchen und ein anderes Männchen ihre Imaginalhäutungen, so daß ich nun über eine richtige Zuchtgruppe verfüge.











16.August: das Weibchen als Imago...sieht cool aus.











16. August: eines der Männchen, ebenfalls adult.











12. September: Ein Männchen und ein Weibchen paaren sich.  Drei Versuche vorher waren erfolglos. Aber beim vierten ging alles glatt. Auch das Männchen überlebte die fünfstündige Prozedur, welche ich in meinem Badezimmer durchführte. Dort hatte das Männchen genügend Platz, um nach vollbrachter Arbeit zu flüchten ( es flog einfach davon ).











18. September: Schneller als erwartet produziert das Weibchen eine Oothek. Sie war die letzten Tage sehr gefrässig ( täglich eine grosse Wüstenheuschrecke ). Am Schluss dachte ich schon, sie platzt bald, so angeschwollen war ihr Hinterleib. Wenn man sich die Oothek so anschaut, fragt man sich schon, woher dieses kleine Tierchen weiss, wie man so was macht. Inzwischen hab ich das Eierpaket herausgenommen, um es zu "zeitigen". Darunter versteht man die artgerechte Lagerung ( Temperatur / rLF ) in einem separaten Behältnis bis zum Schlupf der Nymphen/Larven.











20.September: Die Zeitigung einer Oothek. Der Bodengrund ist Brutsubstrat, sogenannte Vermiculite. Alle 1-2 Tage wird mit einem Zerstäuber der Behälter mit Wasser übersprüht, um die Oothek vor dem Vertrocknen zu bewahren.











01. November: Nach ziemlich genau 6 Wochen schlüpfen die Larven. Der Lebenszyklus der adulten Tiere ist abgeschlossen, und beginnt nun für die Larven.











04. Dezember: Langsam ist sie eine richtig alte Mantiden-Dame. Man sieht deutlich Verfärbungen am Kopf = Alterserscheinungen.











04. Dezember: Dieselbe Dame von hinten, beim Reinigen ihres Hinterteils. Achtet auf die Cerci ( 2 fadenartige Gebilde am After ) und die Mundwerkzeuge. ( Gut, dass diese Tiere so klein sind!)











04. Dezember: Eine Detailansicht des Kopfes. Wieder sieht man Verfärbungen unter den rechten Auge, aber auch auf den Augen selber. Die schwarzen Punkte auf den Augen ( haben alle Mantiden ) sind die sog. "Pseudopupillen".








ENDE





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Bernhard Röck

11.08.2003


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