Literatur:

  • Kleintiere im Terrarium ( Kallas, Meyer, Schmidt, Lippe )   /Landbuch-Verlag
  • Mantiden - Faszinierende Lauerjäger ( Bischoff, Heßler, Meyer )  /Edition Chimaira
  • MANTODEA Gottesanbeterinnen der Welt ( Ehrmann)  /NTV
  • Futtertierzucht ( Friederich , Volland ) / DATZ Eugen Ulmer Verlag
  • Kleintiere im Terrarium ( Kleinsteuber) / Urania- Verlag ( 1989 , nicht mehr lieferbar, nur noch gebraucht )
  • The Compleat Cockroach ( Gordon ) /Ten Speed Press ( Englisch )

( Findet ihr alle bei Amazon.de )

Das erste der Liste ist eher allgemeiner Natur, behandelt quasi alle Gliedertiere von Spinnen und Skorpionen über Mantiden bis hin zu Schaben, Käfern, Schmetterlingen und sogar Ameisen.

Das zweite Buch ist für den Mantiden-Anfänger sehr gut geeignet, deckt es doch alle wichtigen Bereiche ab ( wichtigste Arten, Haltung, Futter, Zucht etc.).  

Das dritte Buch ist eher für Mantiden-Fortgeschrittene geeignet, hat einen grossen Bildteil, einen riesigen wissenschaftlichen Katalogteil, der alle heute bekannten Mantiden beinhaltet. Es behandelt auch Themen, die sonst nur am Rande gestreift werden: Präparation, Parasiten, etc.

Das vierte behandelt wirklich fast alle Tiere, die man als Futter züchten kann - auf jeden Fall sind alle dabei, die für Mantiden in Frage kommen. Es richtet sich wohl hauptsächlich an Halter von Amphibien und Reptilien, da sogar Mäuse- und Rattenzucht beschrieben werden.

Das fünfte enthält wohl am meisten Infos zur Haltung  u. Zucht von Wirbellosen, v.a. auch wie man improvisieren kann ( Behälter usw. ). Klasse Buch, aber leider nur noch gebraucht erhältlich, wenn überhaupt.

Das sechste liefert euch alle möglichen Fakten über Schaben, die man braucht oder die von Interesse sein könnten. Zucht, Biologie, Bekämpfung von Pest-Schaben usw. Leider auf Englisch, von einer deutschen Übersetzung weiss ich nichts.

Links:

b.t.b.e.Insektenzucht GmbH

Onlineshop für Futtertiere, Vogelspinnen, Schauinsekten,  Reptilien, Amphibien, Kleinsäuger, Terrarien u. Zubehör. Außerdem auch Fotogalerie, Tipps etc. Hier könnt ihr z.B. Mantiden beziehen. Prima Service. Beratung von Fachleuten.

http://www.evertebrata.de/

Eine der besten Privatseiten, die ich zum Thema Wirbellose gefunden habe. Tolle Bilder, super Infos ( Literatur etc. ).

http://hometown.aol.de/arthropodenfan/

Eine Privatseite mit Galerie und sehr informativen Haltungsberichten über Insekten wie z.B. Fauchschaben , aber auch zu Schlangen und anderen Wirbellosen.

Wolf Terrarien

Onlineshop für Terrarien und alles, was dazugehört: Terrarien, Zubehör ( Beleuchtung, Heizung etc. ), Do-it-yourself-bedarf usw.   Prima Service. 

Terrarien:

Hier folgt ein kleiner Ausflug in die Technik der Terrarien. Wie ihr euch sicher denken könnt, variieren die Bedürfnisse der verschiedenen Insekten stark - selbst bei Mantiden erfordert die Unterbringung - je nach Art und klimatischen Bedingungen ihrer Herkunftsländer etc.  ganz unterschiedliche Behältnisse. Im Vergleich zu Echsen, Schildkröten, Riesenschlangen usw. können aber recht kleine Behälter, teilweise sogar Haushaltsboxen genutzt werden ( zumindest in den Anfangsstadien der Entwicklung). Dies macht die Mantiden-Haltung noch einfacher.

Was für die meisten Mantiden gilt, ist, dass die Terrarienmasse eher höhenorientiert sein sollten, also mehr Höhe als Grundfläche bieten sollten: z.B. 30x30x50cm ( BxTxH ). Ausserdem sollte als Faustregel gelten, dass es mindestens 3x mal so hoch sein sollte, wie das Tier lang ist, damit es bei seinen Häutungen genügend Platz hat.

Ein kleiner Überblick :

Eine Haushaltsbox aus Kunststoff. Muß noch mit Belüftungsöffnungen versehen werden.Grösse ca. 15x15x15cm (BxTxH), daher nur für kleine bis mittlere Arten bzw. Larvenstadien geeignet. Sehr preiswert. Vorsicht mit Strahlern - Kunststoff!
Eine Faunabox ( hier Geo Maxi von Ferplast ). Für anfängliche Larvenstadien u. Futtertiere ( Heimchen, Wanderheuschrecken ) oder als Übergangslösung gut geeignet. Vorsicht mit Strahlern - Kunststoff!
Terrarien selber bauen? Kann man - ob es sich lohnt, ist aber die Frage.  Man kann auch fertige kaufen.  In der Grösse 20x20x30cm ( wie das mittlere ) zahlt man etwa 15 bis 20,- Euro, damit ihr eine ungefähre Vorstellung habt. Allerdings macht es echt Spass, selber eins zu bauen. ( Einen Bauplan für ein ideales Mantidenterrarium findet ihr in "Mantiden - Faszinierende Lauerjäger" - siehe Literatur). Da ich mit Glasschneider und alten Glasresten nichts gescheites hin bekam, entschloss ich mich dazu, Plexiglas für den Bau zu benutzen. Plexiglas lässt sich gut sägen u. bohren und ist leicht. Nachteil ist die Kratzempfindlichkeit. Beim Reinigen niemals die rauhe Seite eines Reinigungsschwamms benutzen, da es sofort blind wird!  4mm stark sollte es auch sein, da 2mm  starkes sehr gern splittert ( z.B. beim Sägen). Ausserdem ist 4mm starkes Plexiglas wesentlich stabiler - bei Terrarien mit den Massen 30x30x50cm beginnt Plexiglas bereits, durchzuhängen. Dem kann mit einem Rahmen aus Aluwinkeln entgegengewirkt werden. Mach ich eigentlich inzwischen bei jedem Selbstbau, weil es auch die Kanten schützt, und dabei auch noch fast edel aussieht. Macht das ganze aber auch teurer.

Auch hier gilt: Vorsicht mit Strahlern - Kunststoff!

Auf dem Bild links seht ihr drei selbstgebaute Terras für Mantiden:

Links 15x15x20cm  Mitte 20x20x30cm Rechts 30x30x50cm.

Sie sind mit Belüftungsöffnungen versehen ( vorne unten und hinten oben ) und haben eine Falltür vorne. Das rechte hat die richtige Grösse für erwachsene Hierodulas, die kleineren dienten für Larvenstadien der Hierodulas und jetzt für meine Parasphendale.

Hier nochmal die beiden kleineren von nahem. Für die Belüftung benutze ich Gärtnergaze aus dem Gartenmarkt ( schont die Beinchen der Insekten ) und ist so fein, dass auch Fruchtfliegen ( Drosophila ) nicht durchkommen. Das sollte man beim Bau ( aber auch beim Kauf ) beachten: Drosophila sind nur 2 - 4mm groß - man muss den Kasten also schon wirklich dicht machen. Normales Fliegengitter wäre daher zu grob für die Lüftungsflächen.
Dann hab ich noch eine Spezialkonstruktion ( war eigentlich das erste, das ich gebaut habe ): in ein altes Blechregal aus dem Baumarkt wurden 2 Terrarien eingebaut ( Gesamtbreite 75cm Tiefe 29cm  Höhe 50cm ). Die einzelnen Becken haben somit 37,5 cm x 29cm x 50 cm. In das obere Blech hab ich ein rechteckiges Loch geschnitten, in das ich ein Stück Glas aus einem Schrank eingeklebt habe ( hitzebeständig !). Darüber befindet sich eine Alukonstruktion, an der ich Klemmstrahler befestigen kann. War noch ziemlich laienhaft ausgeführt, erfüllt aber trotzdem seinen Zweck. Mit 2 Strahlern ( 60 W ) erwärme ich bei einer Raumtemperatur von 23 Grad Celsius beide Becken auf über 30 Grad Celsius. Nochmals: Neonlicht vertragen manche Arten gar nicht ( Erblindungsgefahr! Was soviel wie ein Todesurteil ist, da Mantiden vor allem auf Sicht jagen ). Normales Glühlampenlicht oder Halogenlicht vertragen dagegen alle. Es gibt auch spezielle Terrarienlampen, die jedoch nicht gerade billig sind.

Material:
  • Plexiglas aus dem Baumarkt ( alternativ Glas vom Glaser ) 4mm
  • Aluwinkel 20x20x1mm für die Kantenverstärkung, Alugriff ( kann auch entfallen ) für die Falltür
  • E- oder U-Profile zur Führung der Falltüren
  • Aquariensilikon zum Kleben
  • Gärtnergaze aus dem Gartenmarkt ( für die Belüftungsflächen )


Einrichtung:
  • Thermo- u. Hygrometer zur Kontrolle der Luftfeuchtigkeit und Temperatur - zur Regulierung der Luftfeuchte mit einer Sprühflasche Wasser sprühen ( ca. 1x täglich bei Hierodula, ca. 1x alle 2 Tage bei Parasphendale)
  • Äste und Zweige als Klettermöglichkeit ( oder auch eine ganze Pflanze ). Ich benutze hier vor allem Ficus, weil er billig ist und sich im Terrarium sehr gut hält. Achtung: Frisch gekaufte Pflanzen aus dem Laden erst ca. 3 Wochen regelmässig abspülen. Boden evtl. austauschen. Sind meist gespritzt - und das bekommt unseren Tieren nicht.
  • Bodengrund ( Substrat ): hier haben viele Mantiden sehr geringe Ansprüche, d.h. mehrere Lagen normaler Küchenzellstoff ( Zewa ) reichen aus. Gilt für Hierodula und Parasphendale. Bei manchen Arten könnte er auch ganz entfallen, aber Zellstoff erleichtert die Reinigung, hält die Feuchtigkeit besser und schont die Tarsen (=Füsse) unserer Mantiden. Bei anderen Arten hingegen ist das Substrat wieder von grösserer Bedeutung: beispielsweise bei Deroplatys-Arten aus dem Regenwald oder bei bodenbewohnenden Wüstenbewohnern wie Eremiaphila. Dies aber nur am Rande.
  • Beleuchtung: Kann bei beiden Arten, die ich halte,  eigentlich entfallen. Wenn eine Beleuchtung eingesetzt wird, erkundigen, ob diese Art das jeweilige Licht verträgt. Hierodula z.B. kann unter Neonlicht erblinden! Beleuchtungskörper können auch zum Beheizen der Behältnisse benutzt werden, so wie ich es tue.  Vorsicht mit Lampen -  sie dürfen keine Gefahrenquelle für Pfleger und Tiere darstellen!


Futter:

Beinahe hätte ich vergessen, das Futter zu erwähnen. Da Mantiden ja Räuber sind, braucht man Lebendfutter. Man kann es selber züchten, fangen, oder kaufen ( siehe LINKS ). Geeignet sind viele Tiere: Drosophila  (Hydei u. Melanogaster )für kleine Mantiden ( Larven bis ca. L3/ L4), Stubenfliegen, Fleischfliegen, Goldfliegen, Heimchen u. sonstige Grillen, Wanderheuschrecken, Mehlwürmer ( diese mögen sie aber definitiv nicht so gerne ) , Schaben, Stabschrecken ( ungiftige! ), Wachsmotten- im Prinzip alles, was kleiner oder gleich gross, und nicht wehrhaft oder gar giftig  ist. Es empfiehlt sich, selber eine Zucht anzulegen oder die Tiere regelmässig einzukaufen / zu bestellen, da man im Winter ohnehin nichts fangen kann. Die Zucht ist bei den meisten nicht sonderlich schwierig. Ich persönlich möchte jetzt eigentlich von den Heimchen wegkommen, da sie sich bei einer Flucht u.U. in der Wohnung ausbreiten können. Ich hab mal den Versuch einer Zucht gestartet, was auch klappte, nur entkamen mir einige der kleinen, was in meiner WG zu Ärger führte. Alternativen gibt es genug: Schaben, Stabheuschrecken, Wanderheuschrecken. Allerdings braucht so eine Zucht schon ne Weile, bis sie anläuft. Einfacher sind da Drosophila und Heimchen schon- auf jeden Fall schneller. Ich beziehe meine Infos aus "Futtertierzucht " aus dem Ulmer-Verlag, siehe Literatur.


So, das wär's jetzt für's erste. Vielleicht hat der eine oder andere ja Lust bekommen, es auch mal mit Mantiden zu versuchen. Für Fragen stehe ich jederzeit zur Verfügung. E-mail genügt ( Adresse siehe Startseite ).

Ich wünsche viel Erfolg bei der Insektenhaltung und -zucht!


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Bernhard Röck


11.08.2003


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