Eine Gottesanbeterin der Art

Hierodula Membranacea  ( ca. L8 weibl. (?)   )

( Bild anklicken zur Galleria Membranacea )

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Bernhard Röck

11.08.2003

Einleitung/What's it all about?:

Seit Ende Mai 2003 halte ich ein paar Tiere eher ungewöhnlicher Art: Gottesanbeterinnen, Stabschrecken und ein paar

Fauchschaben. Keine Spinnen , Skorpione oder Schlangen. Nur ungefährliche Tiere also, aber halt lauter  Krabbler, die ja

bekanntermaßen nicht so beliebt sind."Ungeziefer..." oder "Wanzen" - solche Sprüche hört man dann. Ich will hier die

Möglichkeit nutzen, ein paar Bilder zu zeigen und auch mal ein paar Erfahrungen zum besten zu geben. Fürs erste gibt's

hauptsächlich Bilder.

Wie ich dazu kam? Nun, Natur hat mich immer interessiert seit ich klein war. Oft sehe ich mir Naturdokus im TV an,

und immer schon haben mich darin Gottesanbeterinnen fasziniert.Vor ein paar Jahren dann sah ich in Arizona/USA eine

solche in freier Wildbahn. Da war's wohl schon um mich geschehen. Sie übten durch ihr bizarres

Äußeres und ihr interessantes Verhalten schon immer eine große Faszination auf den Menschen aus- für mich sahen sie

früher eigentlich aus wie Aliens von einem anderen Planeten - inzwischen weiß ich, daß sie von dieser Welt sind.

Es sind bisher ca. 2300 Arten von Gottesanbeterinnen weltweit bekannt - ganz schön viele, aber wenig angesichts

900 000 bekannter Insektenarten. ZumVergleich: insgesamt sind bisher ca. 1 500 000 Arten beschrieben

( wissenschaftlich erfasst ) worden- und jedes Jahr kommen neue dazu. Wirbellose stellen den größten Teil aller

Spezies unserer Erde. Man schätzt, dass die Zahl insgesamt 4 - 5 mal so hoch liegt - es liegt also noch viel Arbeit vor den

Wissenschaftlern. Fangschrecken ( auch ein Name für Gottesanbeterinnen  ) oder Mantiden sind übrigens enger mit

Schaben und Termiten verwandt als mit Heuschrecken.

Irgendwann stieß ich dann im Internet auf Seiten zum Thema, legte mir Literatur zu und machte mich schlau.

Verglichen mit anderen Tieren, die man selber halten kann, sind sie fast ideal:

sie kosten relativ wenig Geld, der Haltungsaufwand ist relativ gering, und ihre Lebensdauer beträgt nur ca. 1 Jahr.

Vogelspinnen dagegen sind giftig ( Biss und Brennhaare), teurer, und bei manchen Arten werden die Weibchen bis zu

25 Jahre alt. Weiß ich, was in 10 Jahren ist?

Bei Gottesanbeterinnen kann man sich nach einem Jahr entscheiden , ob man sie weiter halten will oder nicht.

Das Ziel der Haltung sollte immer der Versuch der Nachzucht sein, was anscheinend bei meinen recht leicht sein soll. Hat man              

dann Eierpakete ( Ootheken ), kann man diese verkaufen oder verschenken, wenn man sie nicht selbst behält.

Ich jedenfalls bestellte mir dann Gottesanbeterinnen der Art Hierodula Membranacea, welche aus Indien/China/Malaysia

stammt. Es waren Ende Mai noch wahre Winzlinge - kaum größer als 1cm. Ich päppelte die Kleinen dann erst mal groß-

jetzt, Anfang August sind sie 5 - 6 cm groß. Diese Art wird sehr groß , ca. 9-10 cm ( im Vergleich zu unseren heimischen

Insekten sind viele tropischen Arten ja wahre Giganten). Sie häuten sich mehrfach während des Wachstums ( meine bisher

8-9 Mal ). Wenn sie erwachsen ( adult ) sind, bekommen sie auch Flügel ( bei der letzten, der sog. 'Imaginalhäutung' ).

Manche Arten sind dann auch prächtig gefärbt, mit Augenflecken auf den Flügeln - fast wie Schmetterlinge, wahre Schön-

heiten. Meine bleiben weitgehend grün - von roten Beinsegmenten und verschiedenen Sprenkeln abgesehen.

Hab ich schon erwähnt, daß Gottesanbeterinnen Räuber sind? Sie fangen und fressen nur Lebendfutter, also

kamen dann nach und nach auch noch Futtertiere dazu (Drosophila =Fruchtfliegen, Heimchen = Grillen, Wander-

heuschrecken, Fliegen aller Art, Mehlwürmer ), und nebenbei auch Schauinsekten wie Madagassische Fauchschaben und

vietnamesische Stabschrecken. Diese sind auch interessant und noch einfacher zu halten.

Hier will ich auch erwähnen, daß diese Tiere alle aus Zuchten hier in Deutschland stammen, also nicht die Tropen leerge-

plündert wurden, damit ich Exoten zu Hause habe.

Nachtrag ( 26.09.2003 ):

Mittlerweile habe ich auch Erfahrungen mit weiteren Tieren gemacht. So habe ich z.B. eine Weile Parasphendale Agrionina gepflegt,

eine afrikanische Art von Gottesanbeterinnen. Leider gingen mir beide Exemplare aus unbekannten Gründen ein    :(    .

Per Zufall kam ich in den Besitz eines vermutl. aus Italien stammenden Skorpions.

Und demnächst bekomme ich eine Lieferung Sphodromantis Lineola - ebenfalls eine afrikanische Art von Gottesanbeterinnen. Ihr seht also,

es geht ständig weiter. Zuchtmässig tut sich auch was, bei Hierodula und den Stabschrecken Baculum Extradentatum.

Nachtrag ( 15.11.2003 ):

Inzwischen sind aus der ersten Oothek von Hierodula Membranacea Larven geschlüpft. Bilder auf der Galleria Membranacea.

Ok, genug der Theorie und meiner Erfahrungen fürs erste. Wenn ihr euch für Insekten interessiert und Infos sucht, benutzt einfach Google. Es gibt massig Seiten zu Insekten und speziell Gottesanbeterinnen oder Mantiden, wie man sie auch nennt. Auch Material, Futter etc. könnt ihr übers Internet bestellen.Im normalen Zoohandel ( jedenfalls hier bei uns am Bodensee ) bekommt ihr nicht viel, und wenn, zu teuer. Mehr dazu bei den Tipps, die ich noch erweitern werde .

Jetzt noch viel Spass mit der Seite, und bis bald!

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